Zur Kulturgeschichte des Spiels und des Spielerischen

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-60904
http://hdl.handle.net/10900/47922
Dokumentart: Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsdatum: 1988
Originalveröffentlichung: Spielwelten, 1988, S. 17 - 30
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Empirische Kulturwissenschaft
DDC-Klassifikation: 390 - Bräuche, Etikette, Folklore
Schlagworte: Spiel , Spielforschung , Pädagogik
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Im Krieg, Anfang der vierziger Jahre, erzählte man sich die Geschichte von zwei Affen (andere sagten: zwei Matrosen — strukturell macht das keinen Unterschied), die auf einem Frachter auf hoher See fuhren und sich langweilten. Der eine schlägt ein Spiel vor. Er werde sich jetzt verstecken, sagt er zum anderen, er müsse bis 100 zählen und könne dann suchen. Der andere ist einverstanden, und erzählt: ... 97, 98, 99, 100. In diesem Moment erfolgt eine Detonation, das Schiff wird von einem Torpedo getroffen, und Sekunden später findet er sich auf einer Schiffsplanke treibend im offenen Meer. Ein paar Meter entfernt, ebenfalls auf einer Planke, sieht er seinen Kameraden, und er ruft ihm vorwurfsvoll zu: Scheißspiel! - Der Witz liegt vordergündig darin, daß der eine Spiel und Ernst nicht unterscheiden kann, daß er so unsicher ist über die Spielregeln, daß er noch das extremste Nicht-Spiel in das Spiel zu integrieren sucht. Aber zu einem guten — damals subversiven — Witz wurde die Geschichte dadurch, daß dieser Witz den Ernstfall in die an sich angemessene Perspektive rückt, daß er den Krieg als das bezeichnet, was er ist.

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