Beowulf in Deutschland: Zur literarischen und wissenschaftlichen Rezeption altenglischer Literatur in Deutschland am Beispiel des "Beowulf"

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-71972
http://hdl.handle.net/10900/47112
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2010
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Anglistik, Amerikanistik
Gutachter: Fichte, Joerg O. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2010-07-06
DDC-Klassifikation: 430 - Deutsch
Schlagworte: Literatur , Altenglisch , Englisch , Deutsch , Beowulf , Rezeption , Nationalsozialismus , Wissenschaft , Deutschland <DDR>
Freie Schlagwörter:
German Literature , 19th and 20th centuries , Old English , reception
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Die Arbeit untersucht die wissenschaftliche und literarische Rezeption des altenglischen "Beowulf"-Epos in Deutschland von den ersten Übersetzungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, über die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus bis in die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts. Untersucht werden Bearbeitungen in Prosaform, z. B. von Therese Dahn (1888), Theodor Seidenfaden (1930 und 1938), Hans Friedrich Blunck (1938), Severin Rüttgers (1940), Adaptionen des Stoffes für die Bühne, z. B. von Hermann Griebel (1924), Otto Bruder (1927), Fritz Diettrich (1939/1940), sowie der von "Beowulf" inspirierte Roman "Hakons Lied" von Gisela Reichel (1962). Ein Exkurs beleuchtet knapp Filmadaptionen des Stoffes. Die Arbeit zeigt dabei, wie "Beowulf" jeweils im Kontext der Zeit und auf der Basis (pseudo)wissenschaftlicher Darstellungen gelesen, rekonzeptualisiert und ideologisiert wird. Die Bearbeitungen instrumentalisieren den altenglischen Stoff, indem sie ihm bestimmte Themen, Motive und Ideologeme einschreiben, wie das des Helden und Propheten, germanischer Schicksalsgewissheit und Sendungsbewusstseins, des Führergedankens, der Bergentrückung, Erlösung (religiös oder politisch verstanden), aber auch der Selbstfindung und -behauptung des Menschen unter dem Regime des Nationalsozialismus oder der DDR.

Abstract:

This study analyzes the scholarly and literary reception of the Old English "Beowulf" epic in Germany from the first translations in the first half of the 19th century, through the Weimar Republic and Third Reich to the first years of the 21st century. It examines prose adaptations by, e. g., Therese Dahn (1888), Theodor Seidenfaden (1930 and 1938), Hans Friedrich Blunck (1938), Severin Rüttgers (1940), adaptations for the stage, e. g., by Hermann Griebel (1924), Otto Bruder (1927), and Fritz Diettrich (1939/1940), and the "Beowulf"-inspired novel "Hakons Lied" by Gisela Reichel (1962). A short excursus provides information about film adaptations of "Beowulf". The study shows how "Beowulf" is read, reconceptualized, and ideologized in the contexts of the times and how themes, motifs and ideologemes are inscribed into the texts, e. g. those of the hero and prophet, Germanic belief in fate and mission, the Führer, the king in the mountain, salvation (in a political or religious sense), but also the idea of self-discovery and self-assertion under the Nazi or GDR regimes.

Das Dokument erscheint in: