Bewältigungsstrategien von Frauen und Männern bei Partnergewalt. Auswertung und Analyse von Studien zu den unmittelbaren Reaktionen und den die Verhaltensweisen beeinflussenden Faktoren bei Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-72298
http://hdl.handle.net/10900/43771
Dokumentart: Buch
Erscheinungsdatum: 2014
Originalveröffentlichung: Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie ; 25
Sprache: Deutsch
Fakultät: 3 Juristische Fakultät
Fachbereich: Kriminologie
DDC-Klassifikation: 300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Schlagworte: Gewalt , Partner , Geschlecht
Freie Schlagwörter: Partnergewalt , Gewaltbewältigungsstrategie , Hilfesuchverhalten , Einflussfaktoren bei Beziehungsgewalt , Geschlechtervergleich
intimate partner violence , coping strategy , help-seeking behaviour , factors influencing behaviour partner violence , gender comparison
ISBN: 978-3-937368-48-1
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die vorliegende Untersuchung analysiert in einem Geschlechtervergleich, welche unmittelbare Strategien Frauen und Männer zur Bewältigung von Beziehungsgewalt anwenden und welche Determinanten einen Einfluss haben auf die Wahl einer Gewaltbewältigungsstrategie. Anhand zweier deutscher quantitativer Studien wird sekundäranalytisch ermittelt, wie von Partnergewalt Betroffene auf Gewalthandlungen unmittelbar reagieren, ob es hier Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt und was Befunde hierzu für Politik und Hilfseinrichtungen, für Wissenschaft und Alltag bedeuten. Zu diesem Zweck wird im ersten Teil des Buches zur Einführung ein kurzer Überblick über die gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Thematisierung – national wie international – von „Gewalt in Paarbeziehungen“ gegeben. Es wird eine mehrdimensionale Betrachtung der Entstehung und Folgen von Partnergewalt sowie (bestehender) Prävention und Intervention bei Beziehungsgewalt vorgenommen, ferner wird der aktuelle internationale und nationale Forschungsstand vorgestellt, und es werden auf Handlungstheorien basierende Hypothesen über Zusammenhänge von Einflussfaktoren und gewählter Strategie formuliert. Mit der Feststellung, dass die Forschungslage bzgl. Gewaltbewältigungsstrategien von Frauen und v.a. Männern in der BRD völlig unzureichend ist, erfolgt im zweiten Teil des Buches eine eigene Sekundäranalyse der Daten der Repräsentativstudie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“ (2004) sowie der Pilotstudie „Gewalt gegen Männer“ (2004), beide im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt. Mittels einer Regressionsanalyse wird aufgezeigt, dass sich interaktionistische, sozialstrukturelle, sozialpsychologische und gewaltbedingte Determinanten als statistisch signifikante Größen erweisen, was die Wahl einer Gewaltbewältigungsstrategie anbelangt. Ebenso wird aufgezeigt, dass es unterschiedliche Faktoren sind, die bei Frauen und Männern die Wahl einer Gewaltbewältigungsstrategie beeinflussen. Aufgrund der in der Arbeit gewonnen Erkenntnisse wird abschließend ein sozialpolitischer Ausblick hinsichtlich des Hilfesuchverhaltens von Frauen und Männern, die Opfer von Beziehungsgewalt geworden sind, formuliert.

Abstract:

This study is a gender comparison of coping processes of women and men who have become victims of intimate partner violence (IPV). The study analyses the strategies used by both sexes to cope with IPV and the determinants affecting women’s and men’s choices of a specific coping strategy. Basing on two German quantitative studies, a secondary analysis ensues, showing how female and male victims of IPV react in the immediate situation when exposed to partner violence, examining whether there are differences in the reactions and strategies of the sexes, and seeking conclusions for policy, help organizations, research, and everyday life. The first part of the book provides an overview of the international and national socio-political and scientific discussion on IPV. After a multidimensional reflection on the origin and consequences of IPV, (existing) approaches to prevention and intervention, the current status of international and national research on IPV is presented and supplemented by the hypotheses of this book, which are based on action theories. Recognizing that, in Germany, the research on coping strategies – especially for men, but also for women – is entirely insufficient, the second part of the book focuses primarily on a re-analysis of two data-sets published by the Federal Ministry of Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth: in the representative survey “Health, Well-Being and Personal Safety of Women in Germany” (2004) and the pilot study “Violence against men” (2004). The results of a regression analysis confirm that interactionistic, sociostructural, sociopsychological and violence-related determinants are indeed statistically significant factors relating to the chosen coping strategy. The secondary analysis of the Ministry’s data also indicates that the factors influencing the choice of a coping strategy differ between men and women. The book concludes with a socio-political outlook concerning the help-seeking behaviour of female and male victims of IPV, based on the insights gained in the course of this study.

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