Kurswertreaktionen auf die Ankündigung von Going Private-Transaktionen am deutschen Kapitalmarkt

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-18380
http://hdl.handle.net/10900/47358
Dokumentart: Arbeitspapier
Erscheinungsdatum: 2003
Originalveröffentlichung: Tübinger Diskussionsbeiträge der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ; 274
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Wirtschaftswissenschaften
DDC-Klassifikation: 330 - Wirtschaft
Schlagworte: Going Private , Kapitalmarkt
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit ist der deutsche Going Private-Markt der Jahre 1995 bis 2002. In dieser Zeit werden insgesamt 52 Going Privates angekündigt, die zu einem Delisting bis einschließlich Juni 2003 führen. Die 37 Unternehmen in der analysierbaren Stichprobe weisen dabei zum letzten Bilanzstichtag vor der Going Private-Ankündigung eine Marktkapitalisierung von insgesamt 6.925,9 Mio. € auf. Es zeigt sich weiterhin, dass Going Private-Unternehmen im Vorfeld der Going Private-Ankündigung durch einen geringen Streubesitz von durchschnittlich etwa 77,1 % gekennzeichnet sind, sodass sich die Marktkapitalisierung der im Streubesitz befindlichen Aktien auf lediglich 1.872,5 Mio. € beläuft. Damit muss der Hauptaktionär im Mittel Aktien im Wert von 50,6 Mio. € von Minderheitsaktionären erwerben, um den Börsenrückzug verwirklichen zu können. Die Ereignisstudie zeigt, dass der Kapitalmarkt auf eine Rückzugsabsicht mit stark ansteigen-den Aktienkursen reagiert. Damit kann die Hypothese bestätigt werden, dass der Ankündigungseffekt, der sich aus der mit einem Börsenrückzug induzierten Unternehmenswertsteigerung sowie aus Umverteilungen zwischen den Aktionärsgruppen zusammensetzt, positiv ist. Insbesondere stellen sich ab dem Ereigniszeitpunkt t = -1 statistisch signifikante, positive ku-mulierte abnormale Renditen ein. Für die gesamte Ereignisperiode [-20;+20] resultiert eine kumulierte abnormale Rendite von 24,8 %. Einen signifikanten Einfluss auf die Höhe der kumulierten abnormalen Renditen scheinen dabei vor allem der Streubesitz und die relative Kursentwicklung vor der Going Private-Ankündigung auszuüben. Konkret steigt die kumulierte abnormale Rendite mit dem Anteil der Aktien im Streubesitz sowie mit dem prozentualen Renditenachteil, den das Unternehmen im Jahr vor der Going Private-Ankündigung im Vergleich zum Marktportfolio zu verzeichnen hat. Interpretiert man die Höhe der kumulierten abnormalen Rendite als Approximation für den erwarteten Zuwachs des Unternehmenswerts, der durch einen Börsenrückzug induziert wird, so ist ein durchschnittlicher Wertzuwachs von 24,8 % als erheblich anzusehen. Bei der Bewertung dieses Teilergebnisses ist allerdings zu beachten, dass lediglich solche Unternehmen Gegenstand der Untersuchung sind, die den Rückzug von der Börse mit Erfolg vollzogen haben. Die Schlussfolgerung, dass jedes börsennotierte Unternehmen seinen Unternehmenswert durch einen Börsenrückzug steigern kann, kann demnach nicht gezogen werden. An die in diesem Beitrag gefundenen Ergebnisse schließt sich die Frage an, inwiefern sich die bei einer Going Private-Ankündigung erwarteten Wertsteigerungen tatsächlich einstellen. Weiteren Forschungsarbeiten bleibt es daher vorbehalten, zu untersuchen, ob die Entwicklung der Unternehmen nach dem Börsenrückzug vom deutschen Kapitalmarkt den positiven Ankündigungseffekt rechtfertigt.

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