Auswirkungen einer Depression im Laufe des Lebens auf die spätere Entwicklung von quantitativen Funktionsparametern

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URI: http://hdl.handle.net/10900/110702
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1107021
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-52078
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2020-12-15
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Mätzler, Walter (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2020-11-24
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Depression
Other Keywords: Idiopathisches Parkinson Syndrom
Funktionalität im Alter
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die unipolare Depression ist eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und betrifft weltweit mehr als 300 Millionen Menschen. Ursache und Entstehung einer Depression konnten bislang nicht endgültig geklärt werden. In der Literatur findet sich ein bislang nicht geklärter Zusammenhang mit einer Depression und der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen wie dem Idiopathischen Parkinson-Syndrom und der Alzheimer Demenz. Im Vorfeld neurodegenerativer Erkrankungen treten häufig unspezifische Symptome auf, die als Prodromalmarker bezeichnet werden. Ihr Wert liegt in der Früherkennung und der Einleitung präventiver Maßnahmen. Unter anderem kommt hierfür die Erfassung funktioneller Parameter zum Einsatz. Einer aktuellen Depression wird eine negative Auswirkung auf funktionelle Parameter zugeschrieben. Langzeitfolgen sind jedoch bislang nur in geringem Maß erforscht. Unsere Fragestellung lautete daher, ob eine Depression in der Vergangenheit einen Einfluss auf funktionelle Parameter bei Personen über 50 Jahren nimmt. Es wurden durchschnittlich 400 Probanden in 2-Jahresabstanden über 6 Jahre auf verschiedene funktionelle Parameter aus den Bereichen der Motorik (Ganggeschwindigkeit, UPDRS III), Kognition (CERAD-Testbatterie, Mini-Mental-Status) und Exekutiven Funktionen (Dual-Task-Kosten) untersucht. Etwa 20% der Probanden gaben dabei an, in der Vergangenheit an unipolaren Depressionen erkrankt zu sein, während die restlichen Probanden diesbezüglich keine Vorgeschichte aufwiesen. Es ergab sich zwischen den beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied der Progression aller genannter Parameter. Ein signifikanter Unterschied im Gesamten (nicht jedoch der Progression) konnte für die Ganggeschwindigkeit gezeigt werden (p= 0,04), wobei Probanden mit einer Depression in der Vorgeschichte signifikant langsamer gingen, als Probanden der anamnestisch gesunden Gruppe. Es ergab sich daher in unserer Arbeit kein Hinweis auf eine beschleunigte Abnahme funktioneller Parameter im Sinne eines neurodegenerativen Prozesses im Anschluss an eine Depression. Jedoch zeigte sich eine reduzierte Ganggeschwindigkeit für Probanden mit einer Depression in der Vorgeschichte. Als Ursache dieses Zusammenhangs kommt unter anderem eine anhaltende sportliche Inaktivität als Folge eines depressionstypischen Motivationsmangels in Betracht. Verlangsamtes Gehen steht in Zusammenhang mit funktioneller Behinderung und einer erhöhten Mortalität. Abschließend lässt sich festhalten, dass sportliche Aktivität insbesondere bei älteren Personen mit einer Depressions-Vorgeschichte eine zentrale Rolle einnimmt, da sie zur Vermeidung von funktionellen Defiziten beitragen kann.

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