Inhaltszusammenfassung:
In dieser retrospektiven Studie wurden die Langzeitergebnisse von 500 konsekutiven Patienten untersucht, die zwischen August 1997 und Juni 2018 in der Sana-Herzchirurgie in Stuttgart eine aortenklappenerhaltende Operation nach David bekommen haben. Besondere Bedeutung sollte hierbei den Patienten mit angeborener Vorerkrankung, wie der bikuspiden Aortenklappe und dem Marfan-Syndrom, zukommen. Zudem sollte untersucht werden, ob Patienten mit zu rekonstruierenden Taschen oder einer präoperativen Aortendissektion Typ A genauso problemlos behandelt werden können.
Die Patienten (81,8% männlich, mittleres Alter 54 ± 15 Jahre, von 12 bis 84 Jahren) wurden echokardiographisch und klinisch nachuntersucht. Die 30 Tage Mortalität beträgt 4,0 % (ohne Einbeziehen der Stanford Typ A Dissektionen sind es nur 2,4 %). Während des Follow-ups sind insgesamt 37 Patienten verstorben, davon neun aufgrund kardialer Ursache. 25 Patienten haben postoperativ einen Aortenklappenersatz erhalten, drei davon noch während ihres Aufenthaltes in der Sana-Herzchirurgie. Die Freiheit eines Aortenklappenersatzes beträgt für alle Patienten 90,7 % nach zehn und 87,3 % nach 15 Jahren. Die Reoperationsfreiheit bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe beträgt 94,2 % nach fünf und 88,3 % nach zehn Jahren. Es besteht kein signifikanter Unterschied zu den Patienten mit trikuspider Klappe (p = 0,074). Auch bei der postoperativen Aortenklappeninsuffizienz ≤ II° und der Überlebensrate ist der Unterschied nicht signifikant (p = 0,28 und p = 0,33). Die Patienten mit Bindegewebserkrankung haben eine Aortenklappenersatzfreiheit von 100 % nach fünf und von 95,2 % nach zehn und 15 Jahren. Diese Ergebnisse sind nicht signifikant gegenüber der Vergleichsgruppe (p = 0,29), jedoch ist die Überlebensrate der Patienten ohne Marfan-Syndrom signifikant besser (p = 0,008). Bei Patienten, die eine Taschenrekonstruktion erhalten haben, beträgt die Reoperationsfreiheit 96,5 % nach fünf und 90,1 % nach zehn Jahren und ist nicht signifikant gegenüber den Patienten ohne Taschenrekonstruktion (p = 0,84). Die postoperative Aortenklappeninsuffizienz ≤ II° zeigt eine Signifikanz (p = 0,045) gegenüber den Patienten ohne Taschenrekonstruktion, jedoch liegt diese immer noch bei 91,7% nach zehn und 15 Jahren. Die Lebenserwartung sowohl der Patienten mit Taschenrekonstruktion als auch der mit Aortendissektion ist nach 15 Jahren ähnlich der Überlebensrate der Vergleichsgruppe (p = 0,087; p = 0,54). Die Überlebensrate der Patienten mit präoperativ dissezierter Aorta liegt hier bei 91,6 % nach 15 Jahren.
Der alters- und geschlechtsspezifische Vergleich mit der Normalbevölkerung zeigt deutlich, dass die Patienten nach der David-Operation die gleiche Lebenserwartung aufweisen, wie die Normalbevölkerung (p = 0,565).
