Unerwünschte kardiale Nebenwirkungen unter BRAF- und MEK-Inhibitor-Therapie: 3-Jahres-Beobachtung einer heterogenen Patientengruppe mit metastasiertem Melanom

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/141955
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1419551
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-83302
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-06-07
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Eigentler, Thomas (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-05-04
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Es wurden 158 Stadium-IV-Patienten mit einem mittleren Follow-up von 18 Monaten nachbeobachtet. 112 Patienten des Kollektivs erhielten unter First-Line zielgerichtete Therapie. 49 Patienten wurden mit BRAF- und MEK-Inhibitoren als Zweitlinientherapie behandelt. Sowohl systemische Mono- als auch Kombinationstherapien mit Signaltransduktionsinhibitoren wurden hinsichtlich unerwünschter kardialer Nebenwirkungen untersucht. In der univariaten Analyse waren folgende Faktoren signifikant mit einem verbesserten OS assoziiert: jüngeres Alter (<30 Jahre, mOS 37 Monate, p=0,018), initial normwertige S100-Spiegel (mOS 28 Monate, p=0,040), weniger als 3 befallene Organsysteme (mOS 22 Monate, p=0,041) sowie das Ausbleiben einer cerebralen Metastasierung (mOS 25 Monate, p<0,001). Die systemische Behandlung unter einer kombinierten BRAF- und MEK-Inhibition nicht-resektabler oder fernmetastasierter Melanome mit einer BRAF-V600-Mutation scheint eine gute, optionale Therapie zu sein. (da Silveira Nogueira Lima et al., 2017) Es konnten weder schwerwiegende kardiovaskuläre noch kardiotoxische Nebenwirkungen mit denen in der Arbeit beschriebenen Targeted Therapien in Verbindung gebracht bzw. nachgewiesen werden. Auch wenn Patienten bereits kardial vorerkrankt waren oder ein hohes internistisches Risiko hatten, eine kardiale Nebenwirkung zu entwickeln, gab es keine Anzeichen einer klinisch relevanten Verschlechterung. Hatte sich eine neu aufgetretene Kardiopathie oder eine laborchemische Veränderung ergeben, war diese behandelbar und reversibel. Die aktuellen Daten deuten darauf hin, dass BRAF- und MEK-Inhibitoren bei Patienten sicher und wirksam eingesetzt werden können. Daher müssen keine besonderen Dosisanpassungen für Patienten mit erhöhtem Risiko für unerwünschte kardiale Arzneimittelwirkungen empfohlen werden. Damit ist abzuwägen, ob laborchemische und klinische Routineuntersuchungen in weiterhin regelmäßigen, aber größeren Zeitabständen durchzuführen sind. Die Leitlinien sind folgerichtig anzupassen.

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