Dissertation ist gesperrt bis 31.12.2024 !
Nierensteine können unter Einsatz von Ureteroskopen diagnostiziert und therapiert werden. In der klinischen Praxis sind sowohl Mehrweg- als auch Einweggeräte etabliert.
Während die klinische Wirksamkeit beider Geräte als gleichwertig angenommen wird und die Anschaffung hauptsächlich von ökonomischen Aspekten, Aufbereitung und Wartung abhängt, ist bisher nur unzureichend untersucht worden, ob Mehrweg- oder Einweggeräte vorteilhafter für die planetare und menschliche Gesundheit sind – valide LCA-Daten fehlen. Ziel dieser Studie war deshalb, die CO2-Bilanz von Ureterorenoskopen sowie deren Auswirkung auf die menschliche Gesundheit mittels LCA zu untersuchen.
Es ergaben sich geringere Auswirkungen durch die Mehrweg-Variante (1.24 vs. 4.93 kg CO2eq; 1.15E-06 vs. 4.57E-06 DALYs). Die Aufbereitung machte den größten Anteil des Ergebnisses der Mehrweg-Geräte aus, bei den Einweg-fURS fiel die Produktionsphase am stärksten ins Gewicht (jeweils >70%). Der Break-Even-Punkt für Mehrweg-fURS lag bei n=8 Wiederverwendungen. Hohe Anwendersorgfalt kann zu längerer Nutzungsdauer und weniger Reparaturen von Mehrweg-fURS führen und dadurch geringere Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben. Einweggeräte führten zu einer 16-fachen Abfallmenge im Vergleich zu Mehrweggeräten (pro Gebrauch). Für Kliniken, die konventionelle Energie beziehen, würde sich die CO2-Bilanz von 1.24 auf 4.32 bzw. von 4.93 auf 6.25 erhöhen.
Es zeigte sich also, dass Mehrweg-fURS in Bezug auf die CO2-Bilanz und die daraus resultierenden DALYs Vorteile aufweisen, insbesondere wenn die Klinik erneuerbare Energien nutzt.
Diese Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Entscheidungsgrundlage für den Einsatz von Instrumenten zur Diagnose und Therapie von urologischen Erkrankungen wie Nierensteinen um Aspekte der planetaren Gesundheit zu erweitern.