Retrospektive Analyse der Assoziation zwischen disseminierten Tumorzellen (DTCs) sowie dem Vorliegen von Fernmetastasen und eingenommenen Medikamenten beim Mammakarzinom

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/153355
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1533555
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-94694
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-05-15
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Hartkopf, Andreas (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-03-25
DDC-Klassifikation: 000 - Allgemeines, Wissenschaft
Schlagworte: Brustkrebs , Knochenmark , Knochenmarkbiopsie , Pantoprazol , Acetylsalicylsäure , Aspirin
Freie Schlagwörter: Disseminierte Tumorzellen (DTCs)
Protonenpumpeninhibitoren
Antikoagulantien
Thrombozytenaggregationshemmer
Immunsuppressiva
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zielsetzung Selbst beim frühen Mammakarzinom kann die hämatogene Dissemination einzelner Tumorzellen mit teils großer zeitlicher Latenz zu Fernmetastasen und Rezidiven führen. Solche disseminierten Tumorzellen (DTCs) können zum Beispiel im Knochenmark detektiert werden. Ziel dieser Arbeit war die Erfassung möglicher Zusammenhänge zwischen der Hausmedikation und dem Auftreten von DTCs im Knochenmark sowie einem metastasierten Stadium zum Zeitpunkt der senologischen Operation bei Mammakarzinom-Patientinnen. Materialien und Methoden Diese retrospektive Analyse umfasste klinische und histopathologische Daten von Mammakarzinom-Patientinnen, die zwischen 2017 und 2018 an der Universitätsfrauenklinik Tübingen operiert wurden. Knochenmarksaspirate wurden im Rahmen der senologischen Operation entnommen und DTCs per immunhistochemischer Färbung detektiert. Folgende Wirkstoffgruppen wurden untersucht: Protonenpumpeninhibitoren, Thrombozytenaggregationshemmer, Antikoagulantien und Immunsuppressiva. Die Auswertung erfolgte mittels univariater und multivariater logistischer Regression sowie multivariater Cox-Regression. Ergebnisse Von den 1121 eingeschlossenen Patientinnen wiesen 273 (24.4%) DTCs im Knochenmark auf. Bei 32 von 90 Patientinnen (35.6 %), die Protonenpumpeninhibitoren einnehmen, wurden disseminierte Tumorzellen nachgewiesen (p=0.010). Diese signifikante Assoziation zwischen dem Nachweis von DTCs und der Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren zeigt sich auch bei multivariater Analyse unter Berücksichtigung der weiteren Wirkstoffgruppen sowie klinikopathologischer Parameter jedoch bei fehlender statistischer Signifikanz (p = 0.082, OR = 1.6). Bei Einnahme von PPI zeigt sich jedoch ein signifikant verkürztes metastasenfreies Überleben (p = 0.049, HR = 2.3). Die weiteren untersuchten Wirkstoffgruppen zeigten bei multivariater Analyse keine signifikante Assoziation mit dem DTC-Status. Bei Einnahme von Immunsuppressiva liegen bei Mammakarzinompatientinnen allerdings signifikant häufiger Fernmetastasen vor (p = 0.024, OR = 7.9) Zusammenfassung Die regelmäßige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren stellt einen unabhängigen negativen prognostischen Faktor für das Vorhandensein von DTCs im Knochenmark von Brustkrebspatienten dar und ist mit einem verkürzten metastasenfreien Überleben assoziiert. Bei Einnahme von Immunsuppressiva liegen bei Brustkrebspatientinnen früher Fernmetastasen vor. Zukünftige prospektive randomisiert kontrollierte Studien könnten den Einfluss dieser Medikamente bestätigen.

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