Klinische Charakteristika von Patientinnen mit Uterus myomatosus und Adenomyosis uteri

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/168375
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1683754
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-109702
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-07-25
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Taran, F.A. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-03-06
Freie Schlagwörter: Uterus myomatosus
Adenomyosis uteri
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Einleitung: Trotz moderner Methoden ist die korrekte Diagnose einer Adeno-myosis uteri (AU) insbesondere bei einem koexistenten Uterus myomatosus (UM) sowie die Zuordnung der Symptome zu einer der beiden Erkrankungen herausfordernd. Die These, dass es sich bei der AU um keine eigenständige Erkrankung mit spezifischen Symptomen handelt, konnte bislang weder be-wiesen noch widerlegt werden. Das Ziel von Studie 1 im Rahmen der vorlie-genden Dissertation war es, über einen symptomspezifischen Fragebogen das klinische Erscheinungsbild von Frauen mit UM bzw. mit UM und AU zu diffe-renzieren. In Studie 2 wurde mit Hilfe des Fragebogens der klinische Phänotyp von UM- versus AU-Patientinnen verglichen. Weiter wurde evaluiert, ob eine Hysterektomie bei UM- und AU-Patientinnen die Symptomatik verbessert. Methodik: Basierend auf dem Uterine-Fibroma-Symptoms-Quality-of-Life-(UFS-QoL) wurde ein spezifischer Fragebogen zur Symptomatik des UM und der AU entwickelt. In die Studien eingeschlossen wurden 560 (Studie 1: n = 159 UM + AU, n = 401 UM) bzw. 454 (Studie 2: n = 52 AU, n = 402 UM) prä-menopausale kaukasische Frauen, die sich in der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universitätsfrauenklinik in Tübingen von 2007–2010 aufgrund einer gutartigen Gebärmuttererkrankung einer Hysterektomie unter-zogen hatten. Die Gruppen wurden hinsichtlich klinischer Charakteristika und der mit Hilfe des Fragebogens ermittelten prä- und postoperativen Symptomatik verglichen. Ergebnisse: UM-Patientinnen mit AU waren älter (p < 0,001), in ihrem Leben häufiger schwanger gewesen (p < 0,001) und hatten mehr Kinder geboren (p = 0,007) als UM-Patientinnen ohne AU. Zudem bewerteten sie verschiedene krankheitsspezifische Symptome als gravierender: Sie waren während der Menstruation stärker durch Hypermenorrhoe (p = 0,005), Koagelabgang (p = 0,005) und Schwankungen in der Dauer des Menstruationszyklus (p = 0,015) beeinträchtigt. Außerdem berichteten sie häufiger und von stärker ausgepräg-ten Schmerzen während (p = 0,008) und unabhängig von der Regelblutung (p = 0,049) sowie von Müdigkeit (p = 0,011). Laut der multinominalen logistischen Regressionsanalyse stieg das Risiko für eine begleitende AU bei UM-Patientinnen mit zunehmendem Alter (Odds Ratio [OR] 1,104; 95 % Konfiden-zintervall [KI] 1,039–1,176), abnehmendem Uterusgewicht (OR 0,997; 95 % KI 0,995–0,999), Zahl der Schwangerschaften (OR 1,438; 95 % KI 1,196–1,744) und der Stärke der Dysmenorrhoe (OR 1,274; 95 5 % KI 1,058–1,543). AU-Patientinnen hatten ein niedrigeres mittleres Uterusgewicht als UM-Patientinnen (p < 0,001). Sie waren häufiger zumindest einmal (p = 0,003) und mehrfach schwanger (p = 0,033) gewesen und hatten häufiger mehr als ein-mal geboren (p = 0,025). Des Weiteren wiesen AU-Frauen im Vergleich zu UM-Frauen signifikant mehr Voroperationen am Uterus auf (p = 0,017): Sie hatten signifikant mehr Laparoskopien (p = 0,020), mehr Laparotomien (p = 0,042) sowie mehr Extrauteringraviditäten (p = 0,049) und Kaiserschnittentbindungen (0,024) in ihrer Vorgeschichte. Sowohl bei UM- als auch bei AU-Patientinnen waren die Beschwerden nach der Hysterektomie deutlich zurückgegangen; bei der Mehrzahl der Patientinnen waren sie vollständig verschwunden. Schlussfolgerungen: UM-Patientinnen, AU-Patientinnen und Patientinnen mit beiden Erkrankungen unterscheiden sich deutlich in ihren klinischen Merkmalen. Die AU ist ein eigenständiges Krankheitsbild und trägt bei UM-Patientinnen wesentlich zur Symptomatik bei. Die laparoskopische Hysterek-tomie ist eine praktikable Therapieoption für Patientinnen mit UM und AU bei abgeschlossener Familienplanung.

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