Kriminalität im Lebenslauf : eine Reanalyse der Tübinger-Jungtäter-Vergleichsuntersuchung (TJVU)

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-20785
http://hdl.handle.net/10900/43716
Dokumentart: Buch
Erscheinungsdatum: 2005
Originalveröffentlichung: Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie ; 10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 3 Juristische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
DDC-Klassifikation: 300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Schlagworte: Kriminelle Karriere , Resozialisierung , Soziale Kontrolle
Freie Schlagwörter: Kriminalitätstheorien , Täterbiographie
life histories , desistance , criminell career , criminological theories , social control , turning points
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ist abweichendes Verhalten die Folge stabiler Persönlichkeitsmerkmale oder resultiert es aus variablen Bedingungen der sozialen Umwelt? Diese alte, aber immer noch aktuelle Kontroverse bildet den Hintergrund für die vorliegende Re-Analyse der Tübinger Jungtäter-Vergleichsuntersuchung (TJVU). In ihr wurde die Kriminalitäts- und Lebensgeschichte von 200 jungen Straftätern und 200 Probanden eines repräsentativen Vergleichssamples von der Geburt bis ins fortgeschrittene Erwachsenenalter verfolgt. Den zentralen theoretischen Bezugspunkt der Arbeit bilden die neueren entwicklungsdynamischen Theorieansätze, insbesondere die "altersabhängige soziale Kontrolltheorie" von Sampson und Laub, die kontrovers zu der "allgemeinen Kriminalitätstheorie" von Gottfredson und Hirschi diskutiert wird. Die Analysen zeigen, dass 1.) bei einer lebensgeschichtlichen Betrachtung Brüche und Veränderungen im Legalverhalten unverkennbar sind, 2.) Probanden trotz unterschiedlicher Sozialisationsbedingungen in Kindheit und Jugend eine ähnliche Kriminalitätsentwicklung in ihrer Erwachsenenphase aufweisen können, und 3.) ein Ausstieg aus offizieller strafrechtlicher Auffälligkeit einhergeht mit einem Einstieg in einen normkonformen Lebensstil. Ausschlaggebend für den Beginn, den Abbruch oder die Fortsetzung einer kriminellen Karriere, so die Hauptthese der Autoren, ist weniger die Vorgeschichte, als vielmehr die jeweilige aktuelle soziale Einbindung und die damit verbundene soziale Kontrolle eines Individuums.

Abstract:

Is delinquent behaviour the result of stable individual characteristics of a person or the result of specific circumstances of the social environment? This old, but still actual controversy is the background of the present analysis of the Tübingen Criminal Behaviour Development Study (TCBDS). The study examines the criminal careers of 200 young inmates and 200 young adults selected on a representative basis. Information about the criminal history and the social development were collected from birth up to the age of 45 years. The analysis refers to the "age-graded theory of informal social control" from Sampson and Laub and the "general theory of crime" from Gottfredson and Hirschi. The findings indicate that: 1) There are many changes and turning points in the criminal behaviour over the life course. 2) The development of criminal behaviour in adulthood is not determined by childhood characteristics and experiences. 3) Desistance of crime is related to a change of the whole life style. Both, continuity and change of criminal behaviour can be explained by changes in the social bonding.

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