Langfristige Nachuntersuchung eines zementfreien Endoprothesenschaftes unter besonderer Berücksichtigung radiologischer Stabilitätskriterien

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-15451
http://hdl.handle.net/10900/44588
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2004
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Sonstige
Gutachter: Eingartner, Christoph
Tag der mündl. Prüfung: 2004-11-24
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Zementfreie Hüftgelenkprothese , Aseptische Lockerung , Titan , Totalendoprothese
Freie Schlagwörter: BiCONTACT , Lockerungszeichen , Lysesaum
total hip arthroplasty , primary , cementless , titanium
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die ersten 250 in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen zementfrei implantierten BiCONTACT-Schäfte wurden nach einem mittleren Nachuntersuchungszeitraum von 11,8 Jahren nachuntersucht. Es konnte eine sehr gute Nachuntersuchungsrate erzielt werden, lediglich bei 1,2 % der Prothesen ist der Verlauf unbekannt. Viele der Patienten waren seit der Implantation bereits verstorben (n=44). Im bisherigen Nachuntersuchungszeitraum musste bei 3,2 % (n=8) eine Schaftrevision durchgeführt werden, jedoch nur bei 1,2 % (n=3) wegen einer aseptischen Lockerung. 2 Implantate wurden wegen eines Infekts gewechselt, eines wegen rezidivierender Luxationen und 2 festsitzende Schäfte wurden im Rahmen eines Pfannenwechsels revidiert. Anhand des Harris-Hip-Scores, des Funktionsfragebogens Hannover, eigener Ergänzungen und radiologischer Kriterien wurden die Patienten evaluiert. Von 126 Implantaten konnte ein radiologische Nachuntersuchung erreicht werden, 29,1 % (n=59) wurde lediglich eine Untersuchung anhand von Fragebögen erzielt. Die klinischen Ergebnisse spiegeln mit einem mittleren Harris-Hip-Score von 78,2 Punkten und einer Funktionskapazität von 69,4 % ein eher befriedigendes Ergebnis wider. Dies kann durch die Komorbiditäten der Patienten mit schlechtem Ergebnis teilweise begründet werden. Auch das extreme Lockerungsverhalten der Pfannenkomponente ist hierfür verantwortlich. Im Rahmen der radiologischen Nachuntersuchung wurde bei 18,3 % (n=23) eine Pfannenlockerung festgestellt, bei weiteren 23,0 % (n=29) hatte bereits eine Pfannenrevision stattgefunden. Auffallend ist, dass sich der Harris-Hip-Score im Vergleich zu vorangegangenen Untersuchungen fast ausschließlich in der Kategorie Schmerz verschlechtert hat. Die Funktion bleib annähernd gleich. Ein Schaftschmerz fand sich jedoch bei keinem der Patienten. Nach radiologischen Kriterien zeigten sich alle der nachuntersuchten Schäfte als fest einsitzend (n=126). Als typisches radiologisches Bild zeigten sich im langfristigen Verlauf kleine reaktive Linien in den prothesenspitzennahen Bereichen, eine Bildung von Knochenankern in den mittleren und proximalen Bereichen, ein gering ausgeprägtes Stress-Shielding und periartikulären Ossifikationen. Die zeigt das gute langfristige Integrationsverhalten des BiCONTACT-Schaftes. Die in das Prothesenkonzept des BiCONTACT-Schaftes gesetzten Erwartungen haben sich auch im langfristigen Verlauf bestätigt. Bedauerlich ist die Diskrepanz zwischen den guten radiologischen Ergebnissen und dem klinischen Ergebnis, welches durch das hohe Lockerungsverhalten der Pfannenkomponente getrübt ist.

Abstract:

The first consecutive series of 250 implantations of an uncemented, proximally anchored straight femoral shaft prosthesis (BiCONTACT®, Aesculap, Tuttlingen, Germany) in 236 patients are included in this prospective follow-up study. Average time of follow-up evaluation was 11.8 years (range 10.6 - 13.7 years). At follow-up, 41 patients with 44 hips have died and three could not be located. Eight hips have been revised, two for infection, one for recurrent dislocation, two for component undersizing with rapid subsidence and one for aseptic loosening of a varus-malaligned stem; two radiologically well-fixed stems have been revised during acetabular revision. Survival estimate showed an overall survival of 96.6 % after 14 years (confidence limits: 98.4 % (upper) and 92.8 % (lower)). The average HARRIS hip score at time of follow-up was 78.2 points; clinical results were compromised by higher than average loosening rates of the threaded cup, which had been used in 165 of the 250 cases. Radiologically, tiny reactive lines (< 2mm) were present in the distal zones of the femoral shaft, but only in one case radiolucencies could be found in the proximal anchoring zone. In conclusion, the long-term follow-up results with this femoral component are encouraging and are comparable to those of modern techniques of cementing in primary total hip arthroplasty.

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