Inhaltszusammenfassung:
Die Bedeutung des Transmitters Dopamin für die Regulation der Nierenfunktion wird seit vielen Jahren teilweise kontrovers diskutiert. Durch die Fortschritte der Molekularbiologie in den letzten beiden Dekaden konnte eine Vielzahl unterschiedlicher Rezeptormoleküle für Dopamin charakterisiert und deren Existenz in der Niere nachgewiesen werden, hierunter auch der Dopamin D3-Rezeptor (D3R), der Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist. Dessen renale Verteilung war durch die bislang vorliegenden morphologischen Arbeiten nur unbefriedigend charakterisiert worden.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Lokalisation des D3R in Nierengewebe verschiedener Rattenstämme mit Hilfe der indirekten Immunfluoreszenz untersucht, dabei wurden zur genaueren morphologischen Zuordnung verschiedene Gegenfärbungen eingesetzt. Die Methode wurde zunächst an Hirngewebe etabliert, da für dieses bereits gut gesicherte Lokalisationsstudien existieren.
Bei den Ergebnissen dieser Untersuchungen stach eine bislang nicht publizierte subapikal in den S1 Abschnitten proximaler Tubuli gelegene Lokalisation des D3R besonders hervor, wohingegen in glomerulär-mesangialen Strukturen die Markierung unerwartet schwach ausfiel und in glomerulären Widerstandsgefäßen gänzlich fehlte. Durch die eingesetzten Gegenfärbungen konnte eine streng intrazelluläre Lokalisation des Fluoreszenzsignals in Zellen des proximalen Tubulus bestätigt werden.
Zur Untersuchung der Hypothese einer neuronalen Lokalisation des D3R in der Niere wurde außerdem die Auswirkung chronischer renaler Denervierung auf die Nachweisbarkeit des Rezeptorproteins untersucht, wobei neben der Immunfluoreszenz-Methode als quantifizierendes Verfahren ein Bindungsassay mit dem D3R-selektiven Radioliganden [3H]-7-OH-DPAT zur Anwendung kam. Diese Denervierungsexperimente erbrachten keinen Hinweis auf eine neuronale Lokalisation des D3R.