Inhaltszusammenfassung:
Für die Entzündungen der Nasennebenhöhlen wird in Deutschland eine Inzidenz von 10-15% angenommen. Zur Diagnosesicherung stehen die konventionelle Röntgenaufnahme und die Computertomographie (CT) der Nasennebenhöhlen zur Verfügung. Ziel der Studie ist die Überprüfung der klinischen Relevanz der Röntgenaufnahme im Zeitalter des CT.
Hierzu wurden 54 Röntgenaufnahmen der Nasennebenhöhlen durch 3 Untersucher beurteilt. Es wurde eine Auswertung der Aufnahmen hinsichtlich Pneumatisation, Beurteilbarkeit und Verschattungen des Nasennebenhöhlensystems durchgeführt. Die Aussagen wurden durch einen Test-Re-Test auf Reproduzierbarkeit geprüft. Die Objektivität wurde durch die Übereinstimmung der Aussagen zwischen den Untersuchern analysiert. Die anhand des Röntgenbildes getroffenen Aussagen wurden mittels CT überprüft.
Die Aussagen zur Stirnhöhle und mit Einschränkungen zur Kieferhöhle wiesen ein ausreichendes Maß an Reproduzierbarkeit auf. Die Reproduzierbarkeit der Aussagen zu Siebbeinzellsystem und Keilbeinhöhle waren schlecht reproduzierbar. Die Übereinstimmung zwischen den Untersuchern war nur für die Stirnhöhle und Kieferhöhle ausreichend, für Aussagen zu Siebbeinzellsystem und Keilbeinhöhle war die Übereinstimmung gering.
Die Sensitivität der Beurteilungen der Röntgenaufnahme hinsichtlich pathologischer Veränderungen war für die Kieferhöhle mit 41% am höchsten
Die Spezifität zwischen 89% und 99% war gut.
Die Daten zeigen, dass die Aussagefähigkeit der Röntgenaufnahme in Bezug auf das klinisch wichtige Siebbeinzellsystem stark eingeschränkt ist. Daher sollte bei einer Indikation zur radiologischen Diagnostik primär das CT eingesetzt werden.