Inhaltszusammenfassung:
Im vorliegenden Beitrag wird von einem ökonomischen Standpunkt aus theoretischer Sicht untersucht, ob durch eine Lockerung des Kündigungsschutzes in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit die Beschäftigung gesteigert werden kann, wenn die Antizipation eines hohen Kündigungsschutzes durch die Arbeitgeber ex ante zu einem geringen Beschäftigungsniveau führt, da Entlassungen ex post zu teuer werden bzw. nur schwer möglich sind. Eine Diskussion der kritischen Modellannahmen zeigt, dass die Lockerung des Kündigungsschutzes nur unter bestimmten Umständen einen Beitrag zu mehr Beschäftigung leisten kann. Eine notwendige Bedingung hierfür ist die gleichzeitige Stimulierung der gesamtwirtschaftlichen Dynamik durch geeignete Maßnahmen. Die Interpretation der Modellergebnisse in einem größeren Kontext führt zu Einsichten in das allgemeinere Problem von Sozialreformen.