Unterschiede beim Fettstoffwechsel von Ausdauer- und Nichtausdauersportlern im gehobenen Lebensalter

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URI: http://hdl.handle.net/10900/75734
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-757345
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-17136
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2017
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Balletshofer, Bernd (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2017-02-24
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Sportmedizin , Älterer Mensch , Ausdauersport , Cholesterin , High-density-Lipoproteine , Low-density-Lipoproteine
Other Keywords: Fettstoffwechsel
Alter
HDL
LDL
LDL/HDL-Ratio
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland sowie auch im Rest von Europa. Betroffen sind besonders ältere Menschen. Bei weiterhin steigender Lebenserwartung in Deutschland wird die Bedeutung kardiovaskulärer Erkrankungen noch zunehmen, da die Wahrscheinlichkeit zu erkranken mit dem Alter exponentiell zunimmt. Sowohl Bewegungsmangel als auch eine Störung des Fettstoffwechsels sind Risikofaktoren. Um letzterer zu begegnen, empfehlen die Leitlinien zu diesem Thema sportliche Aktivität in jedem Lebensalter. Viele Studien berichten über die Möglichkeit, das Lipidprofil durch Sport zu verbessern. Obgleich die Forschungsergebnisse zu diesem Thema nicht immer einheitlich sind, ist insbesondere der positive Effekt von Ausdauersport auf das HDL gut belegt. Weiterhin scheinen auch TC und LDL beeinflussbar zu sein, was meist mit einer Änderung der Körperkomposition einhergeht. Allerdings stellt sich besonders die Datenlage zum Einfluss verschiedener sportlicher Aktivität auf das Lipidprofil bei älteren Menschen im Rahmen von Querschnittsstudien als begrenzt dar. Aufgrund der genannten Tatsachen soll die vorliegende Arbeit zum Erkenntnisgewinn auf diesem Gebiet beitragen. Zum einen soll die Hypothese überprüft werden, ob regelmäßiger Ausdauersport auch im höheren Lebensalter zu höheren HDL-Werten und damit zu einem günstigerem Lipidprofil bei Ausdauersportlern als bei Nichtausdauersportler führt. Des Weiteren sollen andere Unterschiede bezüglich TC, LDL und der LDL/HDL-Ratio bei Ausdauer- und Nichtausdauersportlern untersucht werden. Schließlich soll noch die Abhängigkeit der Parameter des Lipidprofils von der Körperkomposition beleuchtet werden. Hierzu wurde eine Querschnittsanalyse durchgeführt, in der zwei Sportgruppen mit einem Durchschnittsalter von 68,7 Jahren miteinander bezüglich ihres Lipidprofils, der Körperkomposition und anderer Einflussfaktoren verglichen wurden. Als Gruppierungsvariable diente das Treiben von Ausdauersport oder eben nicht über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr an mindestens einem Tag der Woche. 175 Ausdauersportler und 183 Nichtausdauersportler durchliefen eine schriftliche Anamneseerhebung sowie die Messung von Bauchumfang und Körperfettanteil. Außerdem wurde nach der Entnahme von Vollblut ein Lipidprofil erstellt. Als Messinstrumente wurden ein zuvor erarbeiteter Fragebogen mit allgemeinem und medizinischem Teil sowie Fragen zur Sportaktivität verwendet. Die Erhebung der anthropometrischen Daten erfolgte mittels Maßband und Lange Skinfold Caliper. Die Erstellung des Lipidprofils erfolgte vor Ort mit dem Cholestech-LDX System. Es zeigte sich mit 61 mg/dl ein fünf mg/dl signifikant höheres HDL bei den Ausdauersportlern als bei den Nichtausdauersportlern mit 56 mg/dl (p = .045). Weitere signifikante Unterschiede beim TC, LDL oder LDL/HDL-Ratio ergaben sich nicht. Es zeigten sich signifikant negative Korrelationen zwischen dem HDL-Spiegel und jeweils Körpergewicht, BMI und Bauchumfang. Keine signifikanten Korrelationen gab es beim LDL und den Parametern der Körperkomposition. Positive Assoziationen im signifikanten Bereich zeigten sich zwischen TC und dem Bauchumfang sowie Körperfettanteil. Die durchgeführte Studie konnte die Hypothese eines besseren HDL-Profils bei Ausdauersportlern im höheren Lebensalter bestätigen. Der Unterschied war nicht nur signifikant, sondern kann auch als relevant im Hinblick auf eine Therapieentscheidung gesehen werden. Dass bei den übrigen Lipidprofil-Parametern keine Unterschiede gefunden wurden, stimmt mit einem Großteil der Ergebnisse anderer Studien überein. TC und LDL scheinen durch sportliche Aktivität schwer beeinflussbar zu sein. Allerdings könnte auch die Zusammensetzung der verglichenen Gruppen verantwortlich für die Ergebnisse sein, da sehr viele Faktoren auf Kosten der Gruppenbildung nicht kontrolliert werden konnten. Hier ist insbesondere der Freizeitsport zu nennen, dessen tatsächlicher Umfang und Einfluss nur bedingt objektivierbar war. Weiterhin können die gewonnen Ergebnisse nur teilweise mit anderen Studien verglichen werden, da es kaum Vergleichsdaten gibt. Somit wären weitere Querschnittsstudien wünschenswert, die den Einfluss verschiedener sportlicher Aktivitäten auf das Lipidprofil vergleichen. Dies gilt insbesondere für Sportler im höheren Lebensalter. Die größte Schwierigkeit liegt hier in der Gruppenbildung. Um den Einfluss zwei verschiedener Sportarten auf das Lipidprofil vergleichen zu können, sollten die Studienteilnehmer neben der behandelten Sportart keine weitere ausführen, um Störeinflüsse zu vermeiden. Idealerweise sollte jeglicher Sport unter Anleitung eines Trainers ausgeübt werden, um die Angaben der Studienteilnehmer objektivieren zu können.

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