Die operative Therapie des Endometriumkarzinoms - Minimal invasives Staging versus Staging per Laparotomie im Hinblick auf perioperative Morbidität

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URI: http://hdl.handle.net/10900/97277
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-972776
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-38660
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2020-01-23
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Brucker, Sara (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2019-12-02
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Gebärmutterkrebs , Gebärmutterschleimhautkrebs
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Das Endometriumkarzinom ist die häufigste maligne gynäkologische Erkrankung in den Industrieländern, vor allem bei postmenopausalen Frauen. Endoskopische Operationen zur Behandlung des Endometriumkarzinoms gewinnen zunehmend an Bedeutung. In unserer Studie wurden das minimal invasive Staging und das Staging per Laparotomie im Hinblick auf perioperative Morbidität verglichen. Es wurden retrospektiv Daten von Patientinnen, die im Zeitraum von Januar 1996 bis Dezember 2011 am Department für Frauengesundheit des Universitätsklinikums Tübingen aufgrund eines histologisch gesicherten Endometriumkarzinoms operativ behandelt wurden, ausgewertet und verglichen. Die Studienpopulation umfasste insgesamt 449 Patientinnen, wovon 244 (54,3 %) minimal invasiv und 205 (45,3 %) Patientinnen durch Laparotomie behandelt wurden. Präoperative Basisdaten, Operationsdaten, Komplikationen und postoperative Daten wurden retrospektiv erfasst und ausgewertet. Der Stellenwert der Laparoskopie wird anhand der steigenden OP-Zahlen im zeitlichen Verlauf unserer Studie deutlich. Die Konversionsrate von Laparoskopie zu Laparotomie war mit 6,1 % gering und in 47 % der Fälle durch den Verdacht auf ein Zweitmalignom oder einen höhergradigen Tumor bedingt. Die Patientinnen der LSK-Gruppe profitierten von einer geringeren Anzahl an perioperativen Komplikationen. Die häufigsten Komplikationen in der gesamten Studienpopulation waren Harnwegsinfekte und postoperatives Fieber. Es zeigte sich ein deutlicher Unterschied zugunsten der LSK-Gruppe. Serome, Lymphzysten und Wunddehiszenzen traten ebenfalls häufiger in der LAP-Gruppe auf. Intraoperative Verletzungen von Nachbarorganen waren in beiden Studiengruppen selten. Auffallend waren jedoch ein signifikant höherer hämoglobinrelevanter Blutverlust in der LAP-Gruppe und die damit verbundene Notwendigkeit von intra- oder postoperativen Bluttransfusionen. Thromboembolische Geschehen wie Lungenembolien oder tiefe Beinvenenthrombosen traten ebenfalls häufiger in der LAP-Gruppe auf. Aufgrund des erhöhten Risikos für thromboembolische Geschehen bei Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen ist eine frühzeitige postoperative Mobilisation und Entlassung aus dem Krankenhaus von entscheidender Bedeutung. Die Patientinnen der LSK-Gruppe profitierten von einem signifikant kürzeren Krankenhausaufenthalt. Dies gilt als einer der wichtigsten Vorteile der minimal invasiven Operation und ist ein entscheidender Faktor für den Stellenwert der Laparoskopie. Weiterhin spielt für den postoperativen Verlauf und die Regeneration der postoperative Schmerz eine Rolle. Patientinnen der LSK-Gruppe benötigten signifikant seltener einen Periduralkatheter zur perioperativen Analgesie, was auf geringeren Schmerz schließen lässt. Ein Nachteil der Laparoskopie ist die signifikant längere OP-Dauer im Vergleich zur abdominalen Operation. Dies könnte in Zukunft durch steigende Erfahrung der Operateure, Schulungen und Verwendung von Hilfsmitteln, wie z.B. OP-Robotern minimiert werden. Unsere Studie bestätigt das Ergebnis aus der Literatur, dass der laparoskopische Zugang eine praktikable und sichere Methode für die Therapie des Endometriumkarzinoms darstellt. Die Patientinnen profitieren von einer geringeren Anzahl an perioperativen Komplikationen, weniger Blutverlust und einem kürzeren Krankenhausaufenthalt. Falls keine Kontraindikationen vorliegen, sollte die laparoskopische Operation als Standardverfahren eingesetzt werden. Als Kontraindikationen gelten ein sehr großer Uterus oder ein weit fortgeschrittenes Karzinom mit ausgeprägtem intraperitonealem Befall.

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