Inhaltszusammenfassung:
Im Zeitraum von 2018 bis 2021 wurden vom Patientenregister des Uniklinikums
Tübingen 471 Melanompatienten im Stadium III und Stadium IV für diese Arbeit
nach CMV-Reaktivität analysiert. Voraussetzung war die Therapie einer
Immuncheckpointinhibition.
Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkung einer CMV-Reaktivität auf das
Überleben dieser Melanompatienten zu beleuchten. Es sollte dabei ein
Unterschied im Überleben aufgezeigt werden. Dazu wurde getrennt nach dem
progressionsfreien Intervall und nach dem Gesamtüberleben analysiert.
Zur Rekrutierung der benötigten Stichprobenanzahl wurde eine
Fallzahlberechnung nach dem inländischen Reaktivitätsverhältnis von 55% CMV
positiver Patienten zu 45% CMV negativer Patienten vorgenommen.
Die Mehrheit der Patienten wurden adjuvant im Stadium III behandelt (N=219)
und nicht adjuvant im Stadium IV therapiert (N=196). Der restliche Anteil der
Patienten wurde auf Grund der kleinen Kontrollgruppen nicht auf das Überleben
analysiert.
Weder im Stadium III noch im Stadium IV zeigten sich nach der univariaten
Analyse mittels Log-Rank-Test signifikante Überlebensunterschiede der beiden
Serogruppen. Der Effekt einer verminderten Überlebenszeit bei CMV+ im
Vergleich zu CMV- konnte dabei nicht klar aufgezeigt werden.
Im Vergleich der Monotherapiebehandlung und der Kombinationstherapie im
Stadium IV konnte ebenfalls kein statistisch signifikanter Überlebensunterschied
zwischen CMV- und CMV+ Patienten beobachtet werden.
Die Ermittlung der unabhängigen Risikofaktoren auf das Überleben der
Melanompatienten dieser Studie wurden mittels der multivariaten Cox-
Regressionsanalyse festgestellt. Das Ergebnis dabei war, dass die Ulzeration,
und die vorherige BRAF-Therapie signifikante Risikofaktoren auf das Überleben darstellen. Die Variablen Stadium, Geschlecht und Reaktivität konnten nicht als
unabhängige Risikofaktoren auf das Überleben ermittelt werden.
Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war es anhand von Balkendiagrammen die
Zunahme der Seroprävalenz im Alter und den Tumorprogress bei CMV+
Patienten aufzuzeigen.
Bei dem Vergleich der Tumordicken zwischen reaktiven und nicht reaktiven
Patienten konnte eine Tendenz beobachtet werden, dass ab dem T3-Status mehr
reaktive Patienten größere Tumordicken aufzeigten, jedoch hatte dieses
Ergebnis keine statistische Signifikanz.