Untersuchung zum Körperfettanteil von Frühgeborenen. Eine nicht-interventionelle prospektive klinische Studie unter Verwendung der Air Displacement Plethysmography

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/168173
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1681738
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-109500
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-07-16
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Franz, Axel (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-06-26
DDC-Klassifikation: 500 - Naturwissenschaften
610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Körperfettanteil
Frühgeborene
Air Displacement Plethysmography
Körperzusammensetzung
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Weltweit werden etwa 15 Millionen Kinder jährlich zu früh geboren, diese machen somit im Durchschnitt über 10 % der Lebendgeborenen aus. Die Frühgeburtlichkeit beeinflusst die perinatale Morbidität und Mortalität wesentlich. In der Folge stellt dieses vulnerable Kollektiv global die größte pädiatrische Patientengruppe dar. Die Auswirkungen der Frühgeburt auf das postnatale Wachstum und die damit verbundenen kurz- und langfristigen gesundheitlichen Folgen wurden im Rahmen zahlreicher Studien untersucht. Um die Qualität des Wachstums zu beurteilen, kann die Körperzusammensetzung bestimmt werden. In dieser Arbeit wurde die Körperzusammensetzung Tübinger Frühgeborener ermittelt und analysiert, ob es signifikante Unterschiede bezüglich des BF% in Abhängigkeit vom Gestationsalter bei Geburt, Ernährungszustand bei Geburt oder Geschlecht oder zwischen frühgeborenen Einlingen und Mehrlingen gibt. Ebenso Gegenstand dieser Arbeit war die Untersuchung des Einflusses der Geschwindigkeit des Nahrungsaufbaus auf den BF%. Als Methode zur Bestimmung des BF% wurde die ADP eingesetzt, die in der Literatur als genaue und zuverlässige Messmethode auch für Frühgeborene validiert wurde. Die Messung der Körperzusammensetzung mittels PeaPod® fand im Median (P25-P75) im korrigierten PMA von 37,6 Wochen (36,1 Wochen - 39,1 Wochen) statt. Die Frühgeborenen wogen bei der Messung im Median 2598g (2336 g – 2984 g) und besaßen einen medianen Körperfettanteil von 17,0 % (14,9% - 19,8%). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied des BF % in Abhängigkeit vom Geschlecht, Gestationsalter bei Geburt, Ernährungszustand bei Geburt oder bei Einlingen vs. Mehrlingen. Im korrigierten Alter von 4 Monaten betrug der BF% unserer Frühgeborenen im Median 23,7% (20,9% - 27,6%). Es zeigte sich auch in der Follow-Up-Untersuchung kein signifikanter Unterschied für den BF% in Abhängigkeit vom Geschlecht, Gestationsalter bei Geburt oder bei Einlingen vs. Mehrlingen. Dagegen unterscheideten sich die Ergebnisse für den BF % zwischen hypotrophen (22%, 19,8% - 26,4%) und eutrophen (26,7%, 22,7% - 28,3%) Frühgeborenen signifikant (p=0,0032). Ein Zusammenhang zwischen der Dauer der parenteralen Nährstoffzufuhr und dem prozentualem Körperfettanteil konnte zu keinem Zeitpunkt nachgewiesen werden. Es bedarf weiterer Studien, welche die Körperzusammensetzung der Frühgeborenen in Deutschland mittels ADP untersuchen und geschlechtsspezifische Ist-Werte für verschiedene Altersstufen bis in das Erwachsenenalter entwickeln. Solche Referenzwerte könnten zukünftig als Hilfestellung dienen, den zahlreichen Anforderungen einer optimalen Nahrungsversorgung und einer adäquaten postnatalen Wachstumsgeschwindigkeit gerecht zu werden, beziehungsweise neue Ernährungsinterventionen in Studien zu prüfen. Da nicht nur das fetale, sondern auch das frühkindliche Wachstum eine entscheidende Rolle für die Krankheitsdisposition im Erwachsenenalter spielen könnte, könnte die routinemäßige Etablierung dieser Messmethode, Kinder mit hohem Risikoprofil bereits früh detektieren.

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