Inhaltszusammenfassung:
Die zunehmende Anzahl fluoroskopisch geführter interventioneller Verfahren führt zu einer erhöhten Strahlenbelastung für Patienten und medizinisches Personal. Besonders komplexe endovaskuläre und onkologische Eingriffe im Abdomen und Becken erfordern kontinuierliche technologische Entwicklungen, um die Strahlenexposition zu reduzieren. In diesem Kontext wurden das Zwillings-Roboter-Röntgensystem Multitom Rax und das konventionelle Angiographiesystem Artis Zeego hinsichtlich ihrer Strahlenbelastung verglichen.
Methodik:
Standardisierte interventionelle Radiologieverfahren wie Portimplantation, selektive interne Radiotherapie (SIRT) und Beckenangiographie wurden mithilfe eines anthropomorphen Alderson RANDO-Phantoms simuliert. Die Strahlenbelastung des Phantoms wurde mit Thermolumineszenzdosimetern gemessen. Zusätzlich wurden höhenabhängige Dosiskurven für Untersucher und Radiologieassistenten in repräsentativen Positionen erstellt.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigten, dass die Strahlenbelastung des Patienten bei der Beckenangiographie mit dem Multitom Rax im Vergleich zum Artis Zeego signifikant erhöht war. Dies spiegelte sich sowohl in der Dosisverteilung durch den Phantomkörper als auch in der organbezogenen Strahlenbelastung wider. Für den durchführenden Radiologen wurde insbesondere auf Augenhöhe eine erhöhte Strahlenbelastung festgestellt, die jedoch durch den Einsatz von Schutzausrüstung deutlich reduziert werden konnte (p < 0,001).
Schlussfolgerungen:
In dieser Studie war das konventionelle Untertisch-Angiographiesystem Artis Zeego bei Beckenangiographien mit einer geringeren Strahlenbelastung für Patienten und Radiologen verbunden. Bei anderen Verfahren wie der Portimplantation oder SIRT erwiesen sich beide Geräte als geeignete Optionen mit akzeptabler Strahlenbelastung. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Gerätewahl und des Einsatzes von Schutzmaßnahmen zur Minimierung der Strahlenexposition in der interventionellen Radiologie.