Inhaltszusammenfassung:
Die interdisziplinäre technikethische Arbeit analysiert die Bedeutung
der folgenden forschungsleitenden Fragen: 'Wer ist verantwortlich,
wenn der Computer einen Fehler macht?', und: 'Wie kann der Computer
verantwortlich gestaltet und eingesetzt werden?' Die Arbeit verbindet
die folgenden drei Perspektiven: (1) Was ist mit dem Begriff der
Verantwortung gemeint? Sprachanalytische Bedeutungsanalysen ergeben:
Verantwortung ist eine Rechenschaftspflicht, die aus Sorgepflichten
entsteht. Ein Computer kann kein Verantwortungssubjekt sein, insofern
er nicht fähig ist zur Sorge ist. (2) Was ist hier mit dem Begriff
des Computers gemeint? Welche epistemische und normative Rolle
erfüllen typische Computer-Metaphern wie 'Werkzeug', 'Maschine' oder
'Partner' in der Zuschreibung von Verantwortung? (3) Welche
Distribution von Verantwortung besteht zwischen Entwicklern und
Nutzern von Softwaresystemen? Auf Grundlage der vorhergehenden
Metaphernanalyse sowie einer Rekonstruktion informatischen beruflichen
Handelns werden zwei sich ergänzende Gestaltungsstrategien für
Softwaresysteme beschrieben und bewertet. -- Die Arbeit spannt einen
Bogen zwischen Themen, die im deutschen Hochschulsystem gewöhnlich
eher separiert werden. Neben der Bearbeitung der eigentlichen
Sachfrage bestand eine wesentliche Aufgabe darin, den Bruch zwischen
natur- und geisteswissenschaftlichem Wissenschaftsverständnis
methodisch versuchsweise zu überbrücken. -- Die Arbeit wird
gleichzeitig veröffentlicht als Bericht des
Wilhelm-Schickard-Instituts für Informatik, Universität Tübingen,
WSI-99-14, ISSN 0946-3852. Weitere Formate und näheres zur Arbeit
unter http://www-pu.informatik.uni-tuebingen.de/users/busse/diss/